On ne parle pas Keine(?) Konfliktaustragung im politisierten Ruanda Konfliktaustragung findet in Ruanda im Verborgenen statt und Meidungsstrategien bestimmen den politisierten Alltag. In diesem Kontext und vor dem Hintergrund enormer gesellschaftlicher Spannungen ist es kaum möglich, öffentlich und kritisch über politisch relevante Themen zu reden - insbesondere bei allgegenwärtigen Bezügen zum Genozid von 1994. Misstrauen und soziale Kontrolle sind, neben Armut und der ungleichen Verteilung von Ressourcen, die bestimmenden Faktoren im ruandischen Alltag. JedeR scheint verdächtig. JedeR könnte ein falsches Wort am falschen Ort für sich ausnutzen - könnte Autoritäten des omnipräsenten Parteinetzwerks der Rwandan Patriotic Front (RPF) informieren, könnte Person und Familie in Verruf bringen. Also besser den Mund halten, nicht auffallen und Konflikte meiden. Man spricht nicht – „on ne parle pas“. Im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Deutschen Entwicklungsdienst/Ziviler Friedensdi...
Als wir im letzten Jahr unsere Pressemitteilung veröffentlichten, haben wir nicht mit einer derart starken Gegenreaktion gerechnet. In unseren Augen zog die Presse größtenteils unser Anliegen ins Lächerliche und gab es verzerrt oder zumindest verkürzt wider. Dementsprechend reagierten viele der Leser mit Unverständnis und Ablehnung. Es erreichten uns zahlreiche E-Mails und Briefe, die unsere Kritik als Angriff auf die Person Thomas Neger und als Versuch der Rufschädigung werteten. Es lag uns jedoch fern, Herrn Neger persönlich zu belangen, unser Ziel war es lediglich über den rassistischen Hintergrund des Logos aufzuklären. Wir als Fachschaftsrat der Ethnologie hatten das Bedürfnis uns in die Debatte einzubringen, da wir uns in unserem Studium intensiv mit den Hintergründen für die Entstehung von Rassismen beschäftigen. Die Auseinandersetzung der Ethnologie mit der Kolonialgeschichte ist eine wichtige Basis zur Aufarbeitung des rassistischen Gedankenguts in unserer Gesellschaft....
Die Dinge beim Namen nennen – Eine Stadt und ihr Alltagsrassismus Wir – die Fachschaft der Ethnologie und Afrikastudien der Universität Mainz - sehen uns mit dieser Pressemitteilung dazu genötigt, zu den kürzlich entstandenen Diskussionen um das Firmenlogo des Dachdeckerunternehmens ´Ernst Neger´ Stellung zu beziehen. Dies bedauern wir, weil es leider nicht selten der Fall ist, dass Themen so lange durch die Medien gehen, bis der eigentliche Gegenstand unter den gegenseitigen Vorwürfen unter geht. Wir hoffen mit dieser Stellungnahme deshalb das Gegenteil zu erreichen und zu verdeutlichen, weshalb das besagte Firmenlogo in Verbindung mit dem Firmennamen rassistisch ist, Menschen tiefgehend verletzt und Rassismen reproduziert. Vor allem möchten wir auch einige Leserkommentare zu dem Artikel in der MAZ nicht unkommentiert stehen lassen und deshalb betonen, dass wir selbstverständlich nicht erwarten, dass Menschen ihre Nachnamen ändern. Den Fokus hierdrauf zu legen stellt u...
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